Erweiterung der Waldschule und Neubau eines Schülerhorts Karlsruhe

  • Mehrfachbeauftragung 2011
  • Bauherr: Stadt Karlsruhe

Ein ganz besonderes Naturambiente bestimmt den Standort von Wald- und Hardtwaldschule: eingebettet in den Forst von hochstämmigen Kiefern, die nicht nur den Außenrand des Schulgeländes definieren, sondern auch die Innenräume beschirmend und gliedernd  prägen.

So ist die Einfügung des neuen Baukörpers mit Schulerweiterung und Hort der Waldschule diesem Ambiente verpflichtet und dem Erhalt auch des inneren Baumbestands. Dieser folgt nahezu linear im nördlichen Planungsgebiet dem Zuweg zu den Schulen; der Neubau respektiert dies und schafft mit der Ost-West-Ausrichtung ein Raumkontinuum, in dem der neue Pausenhof des Horts eine zentrale Bedeutung erhält. Als Hauptzugang zum Schulensemble ist er Visitenkarte und wird als „Themenraum“ der Schule inszeniert.

Aber auch der Neubau selbst begibt sich in einen Dialog mit dem Umfeld: Die Südfassade, vorrangig aus energetischen Gründen großflächig verglast und mit weit ausladenden Brise Soleils versehen, erhält ein „chaotisches“ Ensemble aus schlanken Säulen, die sich optisch mit den Stämmen der Kiefern verweben. Die Räume des Gebäudes verfügen damit trotz raumhoher Fensterflächen über einen Filter, der Außen- und Innenraum, Natur und Architektur verschmelzen lässt.

Der vorgenannte „Themenraum“, Hortpausenraum und Hauptzugang, soll das Thema Wald auch landschaftsgestalterisch neu interpretieren: Mit der Asphaltdecke des Pausenhofs soll an das Bild eines dunklen Waldsees erinnert werden. Aus ihm erheben sich glatte Felsrücken, die „Uferlinie“ ist beschwingt und begrenzt Felder aus Farn und Gräsern. Ein Holzdeck mit Sitzstufen liegt im See — eine einladende Geste, die auch der Südseite des Platzes und dem Zugang der Schulen ohne unangemessenen Aufwand ein neues Gesicht gibt.

Im Norden ist der vorhandene Charakter zu erhalten — eine Spiel- und Festwiese ohne ambitionierte Zutaten mit Freiraum für vielfältige Nutzungsangebote.