Gemeinschaftsprojekt "Taglöhnerhof"

  • gemeinsam mit Lemke-Meissner, Redeker-Elliger, Elliger
  • Bauherr: Bauherrengemeinschaft aus 4 Familien
  • Planungsdaten

    Planung: 1992-1993
    Bauzeit: 1993-1994
    Wohnfläche: ca. 700m²
    Baukosten: ca. 1.125.000 EUR

     
    Auszeichnungen und Preise:

    Besichtigungsziel beim "Tag der Architektur"

    1. Preis "Das Goldene Haus 1999"

    Anerkennung Förderpreis Agenda 21 - Nachhaltiges

    Bauen und Sanieren im PAMINA - Raum

    Veröffentlicht im Karlsruher Architekturführer

    2. Preis Wettbewerb "Spielen am Haus"

    "Ausgezeichnete Wohnhäuser in Baden-Württemberg"

    Ausstellung bei den Architekturtagen Karlsruhe

HofansichtHofansichtGartenansichtGrundriss ErdgeschossGrundriss GartengeschossGrundriss ObergeschossSchnittFoto: Bernhard Friese
Gemeinsames Bauen und Wohnen mit Kindern

Unter dem Motto "gemeinsames Bauen und Wohnen mit Kindern" und unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Aspekte fanden sich vier junge Familien zusammen, um auf einem am Hang gelegenen Grundstück eine Wohnzeile zu errichten.

 
Rückzugsmöglichkeiten und Gemeinschaftsflächen

Für die Entwurfsplanung bildeten einerseits der Gemeinschaftsgedanke und andererseits das Streben nach Individualität wesentliche Spannungspole. Entwickeln sich die Grundrisse und die daraus resultierenden Fensteranordnungen individuell, so sorgen durchgehende Bauteile wie das Pultdach und die hofseitige durchgehende Loggia, einheitliche Materialwahl sowie wiederkehrende Fensterformate für einen geschlossenen Gesamteindruck. Durch eine Befreiung vom Bebauungsplan wurde auf der Eingangsseite ein halböffentlicher Hof möglich, der mit der durchgängigen, der Hauszeile vorgelagerten Loggia gemeinschaftlichen Aktivitäten Raum gibt. Auf der Rückseite bilden die privaten Gärten und die einzelnen Loggien individuelle Rückzugsbereiche für alle vier Parteien.

 
Gezielter Einsatz architektonischer Mittel

Im Inneren sorgen offene Raumfolgen, großflächige Verglasungen sowie die nach Westen orientierte Pultdachverglasung für eine lichtdurchflutete, großzügige und freundliche Atmosphäre. Über die querliegenden Treppen dringt das Licht vom Pultdach bis ins untere Gartengeschoss. In den Obergeschossen sind die Häuser über doppelte feuerhemmende Türen in den Brandwänden miteinander verknüpft. So ist z.B. eine unkomplizierte Kinderbetreuung, aber auch Rückzug jederzeit möglich. In den von den beiden Architektenpaaren bewohnten Mittelhäusern wird die klassische Trennung von Wohn-, Ess- und Kochbereich zu Gunsten eines „Allraumes“ aufgehoben.

 
Kostenersparnis durch Eigenleistungen

Das aus Rohbau, Fenstern und Dachhaut bestehende Basishaus ermöglichte zeitlich unabhängige Eigenleistungen. So wurden Wärmedämmung und Holzverschalung der Fassade sowie erhebliche Anteile des Innenausbaus von den Bewohnern selbst ausgeführt. Der durch große Dämmstärken aus Zellulosefasern erreichte Niedrigenergie-Standard in Verbindung mit wärmespeichernden Massivbauteilen sorgen für ein behagliches Wohnklima. Weiterhin spiegelt die Verwendung baubiologisch unbedenklicher Baustoffe, Regenwassernutzung u.a.m. die ökologische Grundeinstellung.