Neubau Rathaus Leimen

  • Realisierungswettbewerb 2013
  • Bauherr: Stadt Leimen

Drei giebelständige Häuser besetzen zukünftig Rathausplatz und Rathausstraße. Als Archetypen eines Hauses verweisen sie auf die Baugeschichte der Stadt, in ihrer minimalistischen Anmutung erkennt man sie als zeitgeschichtliche Zeugen der Moderne. In ihrer Maßstäblichkeit dokumentieren sie die Hierarchie der Nutzungen: Ihrer Bedeutung entsprechend bestimmend am Platz bleiben Bürgermeister und Hauptamt im historischen Rathaus — die neuen Nutzungen verstehen sich in ihrem Erscheinungsbild als freundlich-kommunikative Dienstleister. Plakatives Bild für Transparenz und Offenheit sind die gläsernen Lichthöfe zwischen den Häusern. Die Inszenierung des Spannungsfelds zwischen baufluchtender Blockrandbebauung und dem architektonisch-selbstbewussten Auftritt der neuen städtischen Einrichtungen wird die Besonderheit der städtebaulichen Situation an dieser Stelle ausmachen.

Der architektonische Duktus der Anlage folgt aber vor allem auch städtebaulichen Ansprüchen:

Die Durchlässigkeit von der Turmgasse über Passagen des Turmgassencenters in die Rathausstraße ist wichtiger Bestandteil der fußläufigen Vernetzung im Altstadtbereich. Die Stellung der Häuser gewährleistet dafür vielfältige Wegebeziehungen; optische Unterstützung dazu leisten die Fugen zwischen den Gebäuden. Nicht zuletzt profitiert auch das derzeit eingeschnürte Turmgassenzentrum von der vorgeschlagenen Konzeption hinsichtlich Durchblick und Durchwegung. Die Freilegung der Räume nach Westen bis zur Mauritiuskirche lässt die Stadt an dieser Stelle wieder atmen. Das neue Dienstleistungszentrum wird nach Süden präsent, die weltlichen und säkularen Zentren treten zueinander in Dialog — sichtbar gemacht durch ein Wasserelement im Schnittpunkt der Gebäudeachsen von Kirche und Sitzungssaal.