Quartierbebauung Wilhelmstraße Ettlingen

  • Mehrfachbeauftragung 2. Preis 2015
  • Bauherr: Dr. Lickert
PerspektiveErdgeschlossWohnungstypenAnsichtenFassade

Unser Projekt bildet einen attraktiven Auftakt an Wilhelmstraße und Albtalbahnhof für eine langfristig angelegte städtebauliche Entwicklung entlang der Bahngleise in Richtung Osten. Diese orientiert sich an der bisherigen Rahmenplanung, interpretiert diese aber neu.

 

Maßstäblichkeit, Adressbildung + grüne Mitte

Durch eine entlang der Wilhelmstraße gestaffelte und gegliederte Gebäudestruktur wird der Maßstab der Villa Nr. 21 aufgenommen und ein großzügiges Entree zu den Gewerbeflächen im EG sowie zum durchgrünten und das identitätsstiftende Herz bildenden Innenhof der Gesamtanlage geschaffen.

 

Nutzungsgemenge + Erschließung

Die Erschließung der im EG an der Wilhelmstraße und im nördlichen Riegel auf drei Etagen konzentrierten Gewerbeflächen erfolgt jeweils vom öffentlichen Straßenraum, während fast alle Wohnflächen vom halböffentlichen, durch drei Stufen abgesetzten Hof erschlossen werden. Dieser wird so ganz selbstverständlich zum Treffpunkt und Kommunikationsort für die Bewohner.

Durch die Anordnung der Treppenhäuser können Gewerbeflächen im nördlichen Riegel sehr flexibel in wechselnden Größen angeboten werden. Eine sozial ausgewogene Bewohnerstruktur wird durch in Art und Größe unterschiedlichen Wohnungen erreicht.

Die beiden südwestlichen Punkthäuser können als gemischtgenutzte, jeweils eigenständig funktionierende Einheiten von der Stadt übernommen werden. Andere Aufteilungen zwischen Stadt und Investor sind ebenfalls möglich.

 

Schallschutz

Im Norden schirmt der Gewerberiegel Innenhof und Wohnungen vom Außenlärm ab. Die im Dachgeschoss angeordneten Wohnungen werden zwar auch von Norden belichtet, erhalten aber jeweils ein uneinsehbares Patio zur Belichtung und Belüftung. Im Osten übernimmt die Abschirmung zur AVG ein Wohngebäude, dessen Wohnungen zur ruhigen Mitte orientiert sind. Zwischen den einzelnen Baukörpern sind kurze, zurückgesetzte Glaswände, die nach Umwidmung des AVG-Geländes rückgebaut werden können, angeordnet. Durch deren Rücksprünge wird der Blockrand gegliedert und auf zukünftige Wegesysteme reagiert. Im Osten wird über die Glaswände tragende Stege ein zweiter Flucht- und Rettungsweg sichergestellt.

 

UG, Tiefgarage und Außenanlagen

Die Tiefgarage ist so konzipiert, dass bei hohem Maß an Übersichtlichkeit eine mit Großbäumen bestückte Mitte möglich wird. Mieterkeller sind unmittelbar an den Treppenhäusern angeschlossen.

Die Zufahrt wird an der Südostecke so vorgeschlagen, dass diese wie auch die angelagerten Müllaufstellflächen kaum die hochwertigen Grün- und Wohnflächen der Straße im Ferning beeinträchtigt. Der dort vorhandene Großbau wird so integriert, dass die städtebauliche Wirkung der Tiefgaragenzufahrt auf ein Mindestmaß reduziert wird.

 

Architektursprache + Materialität

Einfache kubische Formen mit differenzierter und lebendiger Gestaltung im Detail führen zu einem von zurückhaltender Eleganz geprägten Erscheinungsbild. Helle, ortstypische und nachhaltige Materialien wie verputztes Mauerwerk aus hochwertigen Dämmsteinen prägen ebenso das Bild wie farbige Verschattungselemente, die ein ständig wechselndes Spiel zwischen Offenheit und Geschlossenheit erzeugen.

 

Wirtschaftlichkeit

Klare Geometrien und robuste Materialien, die herausgehobene Tiefgarage, wenige Treppen sowie ein nachhaltiges Energiekonzept führen zu einem insgesamt wirtschaftlichen Gesamtkonzept bei sehr hoher Aufenthaltsqualität und einem Höchstmaß an Flexibilität, das auch langfristig Werthaltig garantiert.