Erweiterungsbau für das Rathaus Eggenstein-Leopoldshafen

  • Verhandlungsverfahren, Zuschlag 2020
  • Planung und Ausführung: 2020 bis heute
  • Bauherr: Gemeindeverwaltung Eggenstein-Leopoldshafen

Konzept
Die Gebäudestruktur vom Bestand wird übernommen und zeitgemäß fortentwickelt: an die beiden vorhanden, einfachen und durch einen Glasbau miteinander verbunden Gebäudekuben wird ein weiterer Kubus über einen Glasverbindungsgang angeschlossen. Auch dieser ist durch ein außen ablesbares Stützen-Träger-System sowie großformatige Fensteröffnungen gekennzeichnet. Durch die Fassade aus Sichtmauerwerk und Sichtbeton wird der reduzierte Duktus des Bestandsgebäudes aufgegriffen und zeitgemäß interpretiert.
Die Maßstäblichkeit und Höhenentwicklung des Ortes bleiben gewahrt.

Gebäudestruktur
Der Erweiterungsbau gliedert sich in eine halb eingegrabene Tiefgarage, zwei niveaugleich mit dem Bestand verbundenen Bürogeschosse und ein als Staffelgeschoss ausgebildetes Dachgeschoss mit Räumen für das Bürgermeisteramt. Zwei Treppen sichern die erforderlichen Fluchtwege. Während die nördliche Treppe am Übergang zum Bestand alle Etagen miteinander verbindet, beginnt die südliche Treppe im Erdgeschoss an einem Nebeneingang, über die Teile des Erweiterungsbaus bei Bedarf separat erschlossen werden können.
Vom repräsentativen Bürgermeisteramt hat man einen guten Überblick über die Gemeinde sowie Zugang zu einer, in Teilen begrünten Dachterrasse.
Die beiden Büroetagen sind als Dreibund organisiert. Dadurch sind alle Büroräume optimal belichtet und flexibel nutzbar.
Die Halbtiefgarage wird als kaltes Bauteil natürlich belüftet und durch eine ampelgesteuerte Rampe auf der Nordseite erschlossen.

Energiekonzept
Um den KfW 55 Standard zu erfüllen, wird die Beheizung und Kühlung primär über bauteilaktivierte Decken erfolgen, die über Erdwärmesonden mit Wärme bzw. Kälte versorgt werden. Dezentral angeordnete Lüftungsgeräte in den Fassaden mit effektiver Wärmerückgewinnung ergänzen das haustechnische Konzept. Auf diese Weise wird ein zeitgemäß hoher Komfort mit etwas eingeschränkter individueller Regelungsmöglichkeit bei sehr geringen Betriebskosten und CO²-Emissionen sowie minimalen Technikflächen sichergestellt. Für die Kernzone wird ein eigenes Lüftungsaggregat auf dem Dach aufgestellt. Die freibleibende Dachfläche über dem Dachgeschoss wird mit einer Photovoltaik-Anlage bestückt.