Weil am Rhein Gemeinsam leben am Messeplatz

  • Bewerbungsverfahren engere Wahl 2015
  • Bauherr: Bernhard Projektentwicklung GmbH
  • Gemeinschaftliches Wohnen um eine grüne Mitte

    Der geplante sozial durchmischte und generationenübergreifende Gebäudekomplex setzt sich aus den verschiedenen baulichen Wünschen und Bedürfnissen zusammen, die innerhalb einer Baugemeinschaft entstehen. Die einfach strukturierten Baukörper können dabei so differenziert gruppiert werden, dass ein Gebäudeensemble auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen privaten Freiräumen entsteht. Alle Wohnungen sind barrierefrei, das Wohnungsgemenge, die Wohnungsgrößen und -zuschnitte sind flexibel, womit auf Kundenwünsche und Nachfrage reagiert werden kann. Zusätzlich profitieren die Bewohner von dem durchgrünten Innenhof, der zentralen Mitte des Entwurfskonzepts, der allen als Ort nachbarschaftlicher Begegnung und gemeinsamer Aktivität zugänglich sein soll. Der Hof hat das Potential, in Kombination mit Architektur und Bewohnern, dem neuen Stadtraum eine eigenständige Identität zu verleihen.

Perspektive 1Perspektive 2Perspektive 4Perspektive 3LageplanErdgeschoss1. Obergeschoss2. ObergeschossTiefgarageModellbildAnsichten

Gemeinschaftliches Wohnen

Soziale Durchmischung, der generationenübergreifende Austausch von Jung und Alt und gemeinschaftliches Wohnen sind zentrale Bausteine zur Entwicklung des Blocks B.

Daher ist eine Kombination von Mehrfamilienhäusern mit Wohnungseigentum und Reihen- bzw. Doppelhäusern geplant. Außerdem werden ca. 20% der geplanten Wohnungen als Sozialwohnungen angeboten. Voraussetzung hierzu ist eine Förderung durch die L-Bank in Karlsruhe für einen Baukörper mit Wohnungseigentum und sozialem Wohnungsbau (MW25).

Gerade der Wohnungsverkauf der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich überwiegend die Generation 50+ für den Kauf einer Wohnungsimmobilie entscheidet, währenddessen die junge Familie immer noch den Hauskauf bevorzugt.

 

Der räumliche Treff- und Mittelpunkt dieser Gemeinschaft bildet der halböffentliche Innenhof mit einer Sommerlaube, kleiner Sommerküche und Abstellraum für Gartenmöbel. Um eine Begrünung des Hofs mit großkronigen Bäumen sicherzustellen, ist dieser als Vollgrünfläche ausgebildet.

 

Mobilität

Ein weiterer Baustein des gemeinschaftlichen Wohnens besteht in einer Carsharing-Station mit derzeit geplanten xx Fahrzeugen (xx Elektroautos und ein großer Van für bis zu 7 Personen), sowie einer für jeden Eigentümer zugänglichen Elektrofahrradflotte. Diese kann in einer gemeinschaftlichen Fahrradwerkstatt gewartet werden. Für alle Elektrofahrzeuge steht eine Solartankstelle zur Verfügung. Dem Umwelt- und Mobilitätsgedanken wird so auf besondere Art Rechnung getragen.

 

Energie + Nachhaltigkeit

Die Versorgung der Solartankstelle wie auch der Haushalte mit elektrischem Strom erfolgt weitgehend CO2 neutral durch PV- Elemente, die verschattungsfrei auf den Dächern angeordnet sind.

 

Der EnEV Standard 2014 bzw. der KfW 70 Standard werden unterschritten. So sind die Gebäude sehr gut gedämmt. Durch Anordnung von großzügigen Fensterflächen auf den sonnenbeschienenen Seiten werden thermische Gewinne im Winterhalbjahr erzielt. Durch ebenfalls auf den Dächern angeordnete Solarthermiepaneele in Kombination mit einem Pufferspeicher wird Solarenergie zur Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung gewonnen. Der verbleibende Primärenergiebedarf wird dann mit Hilfe einer Wärmepumpe durch Geothermie gedeckt. Bauteilaktivierte Flächen ermöglichen die Nutzung der so gewonnenen Heizenergie im Niedertemperaturbereich und stellten darüber hinaus ein behagliches Wohnklima sicher.

Dezentrale Lüftungselemente mit Wärmerückgewinnung ergänzen das Energiekonzept und stellen eine sehr hohe Wohnqualität sicher.

 

Regenwassernutzung

In einer großen Zisterne wird das Regenwasser zur Bewässerung der Grünflächen gesammelt.

 

Städtebau + Freiflächengestaltung

Die Vorgaben des Bebauungsplanes „Messeplatz“ werden aufgegriffen und im Sinne eines gemeinschaftsorientierten Wohnmodells fortentwickelt.

Die einfachen Baukörper werden durch Addition oder Subtraktion von Volumina so differenziert, dass eine kleinteilige Gebäudestruktur mit unterschiedlichen Freiräumen auf den verschiedenen Ebenen entsteht. Diese profitieren von der durchgrünten Mitte im größtmöglich freigehaltenen Innenhof. Sowohl den Wohnungen als auch den Reihenhäusern wird der großzügig gestaltete Innenhof als Ort nachbarschaftlicher Begegnung zugänglich sein.

Kleinteilige Elemente wie Hecken und Pergolen sowie Paravents aus Holzlamellen oder textilbespannten Rahmen erzeugen sozialräumliche Differenzierung und integrieren notwendige Elemente wie Müll- und Fahrradabstellplätze sowie die Tiefgaragenzufahrt in ein architektonisches Gesamtkonzept. Die erwähnte Sommerlaube ist so integraler Bestandteil und Mittelpunkt der Anlage.

 

Als Variante wird vorgeschlagen, das Bebauungskonzept an der Nordsüdmittelachse zu spiegeln. Dadurch werden die Zufahrt zur Tiefgarage sowie die Kurzzeitstellplätze mit den vorhandenen Garagenplätzen des Pflegeheims an der verlängerten Beethovenstraße zusammengefasst. Die verlängerte Hans-Thoma-Straße bliebe dann frei von Störungen durch Anliegerverkehr.

 

Architektur

Durch die additiven Elemente der Gebäude lässt sich bei gleichbleibendem Grundkonzept die Sprache der Architektur im Sinne der Baugemeinschaft variieren und fortentwickeln. In der Dokumentation sind Beispiele mit Holzlamellen oder textilen Elementen dargestellt. Auch andere Sprachen sind denkbar. Dabei bleiben jeweils Themen wie Differenzierung, Schichtung und das Bereitstellen von ergänzenden Funktionen erhalten. So entstehen auf den vorgehängten Balkonen, die durch Schrankelemente ergänzt werden, loggienartige Rückzugsbereiche sowie zusätzlicher Stauraum.

Großformatige Fensterflächen sorgen für eine offene und lichtdurchflutete Atmosphäre und ein modernes Lebensgefühl. Variable Verschattungselemente bieten nicht nur den notwendigen Sonnenschutz, sondern eröffnen Spielräume für differenzierte Rückzugsmöglichkeiten. Darüber hinaus werden die Fassaden im Wechselspiel mit frei angeordneten Lüftungselementen rhythmisiert und belebt.

 

Auf diese Weise entsteht ein sensibel gestalteter, durchgrünter Stadtraum mit eigenständiger Identität.

 

Die Bebauung des Gesamtareals ist in einzelnen Bauabschnitten geplant. Alle Wohnungen sind barrierefrei. Das Wohnungsgemenge, die Wohnungsgrößen und -zuschnitte sind flexibel. Verschiedene Varianten zeigen beispielartig die Flexibilität der Struktur. So können wir auf Kundenwünsche und Nachfrage reagieren. Eine großzügig geplante Tiefgarage mit 48 Stellplätzen weist die geforderten Stellplätze nach.

 

Baugruppe

Für unser Gesamtkonzept und die Umsetzung ist die Bildung einer Baugruppe geplant. Dieser Zusammenschluss von Bauinteressierten ist eine Zweckgemeinschaft von Bauwilligen, die sich unter Vereinbarung verbindlicher gemeinsamer Ziele organisiert. Jedes Baugemeinschaftsmitglied kauft direkt beim Grundstückseigentümer und der Kauf von real geteilten Parzellen oder WEG-Anteilen erfolgt gemeinschaftlich. Für eine „Baugruppe Messeplatz“ wurden im Vorfeld schon Gespräche mit potentiellen Mitgliedern geführt. Die positive Resonanz zeigt unsere beigefügte Interessentenliste.