• Realisierungswettbewerb 2. Preis
  • Bauherr: Reha-Südwest GmbH

Städtebau
Im Übergang der Karlsruher West- zur Nordweststadt wird das Baugebiet an der Nancystraße mit der Baumaßnahme des sozialpädagogischen Wohnheims städtebaulich zum Abschluß gebracht; die Kußmaulstraße wird an dieser Stelle ihre Raumkante und Adresse erhalten. Bestimmenden Einfluss für das neue Gebäude aber hat die große Freifläche im Osten mit der Kleingartenanlage und dem anschließenden Feld des ehemaligen Flugplatzes. Diese großzügige Weite macht den Standort zu einem besonderen im Stadtgebiet; sie sollte das Haus mitprägen.

Auch wenn kein rechtsgültiger Bebauungsplan vorliegt, kann doch eine Gestaltungsvorstellung der Stadt am Bauvorbescheid abgelesen werden. Dieser Vorstellung folgt auch der Entwurf: ein dreigeschossiger (+Dach) Baukörper entwickelt sich linear an der Kußmaulstrasse und orientiert sich in Dimension und Ausrichtung am Bestand der Studentenwohnheime. Ein — dem Inhalt angemessenes — auf den ersten Blick unspektakuläres, freundliches Haus empfängt Bewohner und Besucher.

Das sind die städtebaulichen Randbedingungen.

Wie aber kann ein Gebäude durch Struktur, Atmosphäre und Gestaltung auf die ganz spezielle Wohn- und Lebenssituation dieser Behinderteneinrichtung antworten und ihr eine Heimat werden?

Struktur
Das Wohnheim gliedert sich vordergründig trivial in eine kammartige Struktur. Sie folgt den programmatischen Anforderungen und der funktional-sinnvollen Gliederung von Wohngruppen, Verwaltung, Sonderräumen und Fremdnutzern.

Die Erschließung über zwei Kerne und eine klare Verkehrsführung ist ökonomisch und orientierungsfreundlich, die Konstruktion ist angemessen unaufwändig.