Am Ende des zweiten Weltkrieges sind die Bürgerhäuser an der Ostseite des Marktplatzes und der angrenzenden Karlstraße durch Bomben zerstört worden. Diese Lücke ist 47 Jahre lang unbebaut geblieben. Am Ende der DDR-Epoche empfanden die Eisenacher diese Fläche als eine akzeptable Erweiterung des Platzes.

Städtebaulich war die Situation aber unbefriedigend. Der Platz hatte keine eindeutige Kante, das Renaissance-Rathaus stand verloren auf der Platzecke und die Karlstraße uferte zum Platz hin aus. Ein 1993 veranstalteter Realisierungswettbewerb brachte 25 Entwürfe für den Erweiterungsbau des Eisenacher Rathauses und den Neubau der Kreissparkasse. Erster Preis und Auftrag ging an SPS Eisenach / Ettlingen. Beide Gebäude entwickeln sich in die Tiefe des Grundstücks und sind untereinander verbunden. Gemeinsame Tiefgarage, gemeinsamer Zugang vom Platz und das Foyer verbessern die Nutzungsmöglichkeiten. Am Marktplatz sind Flächen für Gastronomie und Handel entstanden. Höhen und Gliederungen sind den Nachbarschaften am Platz und in der Straße angepasst. Das alte Rathaus ist mit den vor dem Kriege durch Nachbarschaftshäuser verdeckten Seiten über Lufträume an die Sparkasse und das Rathaus angebunden